viel gehoert. nicht soviel gesehen.

live8. endlich. tag des grossen konzertes in philadelphia. das darf man sich natuerlich nicht entgehen lassen.
wir haben das roadtrip-auto schon einen tag früher gemietet, deshalb brauchen wir uns nicht mit irgendwelchen chinatown-bussen herumärgern. wer ist im auto: reingard, dorit, martina, andreas, dieter, carina und ich. alle mit unterschiedlichen musikgeschmack, aber heute dürfte ja wohl für jeden etwas dabei sein.
wir kriegen das auto erst um 9 uhr, deshalb kommen wir erst so um 12.30 in philadelphia an. konzertbeginn ist 12 uhr. der ideale zeitpunkt um sich ein gutes plaetzchen zu sichern war wohl schon am morgen. als wir ankommen, spielt der gute kanye west schon. ich krieg ihn nur mehr von einer videoleinwand mit. hmmm. schade. ist ja mein liebling. es sind zig-tausende menschen da. unzaehlige essen- und getränkestaende. die bühne ist vor dem museum of art aufgebaut. vor dieser gibt es eine sehr lange allee. für alle die nichts sehen koennen, gibt es die ganze allee hindurch videoleinwaende.
wir erwischen einen guten platz. im schatten mit blick auf die bühne. heißt allerdings nicht, dass wir die kuenstler auf der buehne auch gut sehen. wir sehen mehr auf den leinwaenden auf der bühne. trotzdem. das konzertfeeling ist da. wer spielt den nun so alles…. alicia keys (leider nur ein lied und das ist keiner ihrer hits), dave matthews band (nur in den usa populär, aber ich mag die irgendwie), keith urban und toby keith (so country-fritzen), maroon 5, linkin park und jay-z (och die sind ja supergut, die stimmung ist am höhepunkt!), rob thomas, will smith, sarah mclachlan, josh groban, kaiser chiefs und zu guter letzt stevie wonder….
die konzerteindrücke? natürlich ist das eine tolle sache. bob geldof, nelson mandela und viele andere appellieren via videoeinspielung. man sieht videos von hungernden kindern in afrika. das berührt einen natürlich. keine ahnung, ob die konzerte was bewirken, aber ich sehe es prinzipiell positiv. zugegeben: ich bin aber auch da, weil es ein tolles konzert ist. einige amis müssen sich aber wieder mal ums schlechte image ihres landes kümmern.
** als gerade ein video von hungernden kindern in afrika gezeigt wird (es gibt zwischen den künstlern natuerlich immer pausen) fragt ein gelangweilter ami seinen kumpel, wer den grade dran ist. „oh, nobody. there are just a few skinny children on the screen. boring….“
** vor mir campiert eine ganze familie in ihren campingsesseln und macht picknick. abgesehen von einer tochter sind die alle ordentlich beleibt und die mampfen so die ganze zeit und schlussendlich fangen die kids auch noch an mit essen herumzuwerfen. und das auf einer veranstaltung wo es darum geht, den hunger in der welt zu bekämpfen.
** müll ohne ende. ich bin schon viel gewohnt was abfall betrifft, aber bei diesem konzert wird prinzipiell der ganze müll einfach fallengelassen. die allee und der park schauen, nachdem sich die menschenmenge dem ende zu lichtet, aus wie eine müllhalde. so einen egoismus finde ich einfach widerlich. was ist denn bitte schön dabei, wenn ich meinen müll zum naechsten abfalleimer bringe?
die amis sind immer groß im „sich-begeistern“ und große reden schwingen, aber die grundprobleme sehen sie mal nicht. einmal mit kleinen veränderungen bei sich selbst anzufangen ist ihnen ein greuel. oder überhaupt einmal die probleme in ihrem eigenen land anzupacken.
nun gut. das konzert ist vorbei. schnell heim und koffer packen für die große reise.
das erste bild ist nicht von mir, sondern von irgendjemand der offensichtlich einen genialen platz hatte. direkt vor linkin park und jay-z!!!