sobro….. und fulton fish market

zu jeder zeit muss es in new york ein neues in-viertel geben. man denke da an neighborhoods wie williamsburg oder ganz frueher mal soho…
zum in-viertel wird man natuerlich nicht von heute auf morgen. zu allererst sollte es mal die raeudigste ecke der stadt sein. dann braucht man einen haufen furchtloser und armer kuenstler, die sich die mieten im gerade aktuellen in-viertel nicht mehr leisten koennen. solche findet man schnell mal 😉 die kuenstler ziehen dann in die raeudige ecke und renovieren alte haeuser, machen bars auf und schauen, dass sie mit performances oder ausstellungen oder einfach nur gutem essen (die koeche und barkeeper ziehen meistens gleich mit) auf sich aufmerksam machen.
dann schreibt die ny times drueber und so geht das dann dahin bis der letzte wallstreet-langweiler auch dahinziehen will.
heute besuch ich so eine potenzielle raeudige ecke. ich fahre meine freunde daniel und regina besuchen. die haben sich in einem apartment in der south bronx einquartiert. bettina hat mir die south bronx ja immer als supergefaehrliches hoellenloch beschrieben. aber bitte, wird schon nix passieren!
zugegeben, es schaut schon ein bisschen rauher aus, als guenes und ich aus der subway station bei der 139th strasse kraxeln, aber die leute (jo, alles african-american) sind eigentlich nett. erklaeren uns den weg…. alles super soweit.
so raeudig ist es dann auch wieder nicht. es gibt halt bloss nichts ausser projects und eher industriebauten. keine lokale, delis auf den ersten blick.
das apartment von regina und daniel ist sehr schoen. vom dach des gebaeudes geniesst man den ausblick auf harlem.
wir streunen dann ein bisschen durch die gegend. wirkt alles sehr ruhig. im restaurant um die ecke (es gibt auch nicht viele hier) ist leider geschlossene gesellschaft und in der bar nebenan ist alle voll, weil es gerade eine poetry performance gibt (siehe oben…. performances 😉
auf jeden fall gehen wir dann ein stueckchen weiter und finden eine nette bar, wo es gratis hot dogs gibt. und die sind auch noch sehr gut.
ich bin ja gleich mal sobro-begeistert. hab ja sowieso eine schwaeche fuer die etwas erdigeren neighborhoods… harlem!
es ist schon 12 und guenes und ich machen uns auf den heimweg. im zug haben wir die geniale idee noch zum fulton fish market zu gehen. der sperrt aber erst so gegen 2, 3 auf. also noch zu mir. guenes schneidet mir zwischendurch die haare. also nur hinten, aber gar nicht schlecht.
und dann fish market. der ist unten beim south street seaport an der suedspitze manhattans. und glueck haben wir auch. heute ist der letzte tag, an dem der fish market hier ist (und er ist eine institution hier). er uebersiedelt naemlich in die bronx und ist dann nicht mehr so einfach zu erreichen. neben den typen, die da ihren fisch ausladen und zerteilen. zwei frauen erregen da natuerlich gleich wieder aufsehen. weil die touristen kommen ja erst so gegen 6 uhr.
jeder zweite fischzerteiler fragt uns dann, wer wir denn sind, woher wir denn kommen, blabla…. zum schluss kriegen wir aber auch das was wir wollen. unseren gratisfisch… schon praktisch 😉