langsam rauf und schnell runter

heute ist memorial day. so weit ich mich erinnern kann, mein erster freier tag (abgesehen vom 24. und 31. 12) seit ich zu arbeiten begonnen hab. sowas muss man natuerlich ausnutzen!
silvanas freund dave war schon mal skydiven und hat uns damit den mund waessrig gemacht. also gehen wir heute skydiven. damit die am memorial day zukuenftig noch mehr sachen gedenken koennen… die todesmutigen: silvana, dave, daves freund yugal, heath, bettina und ich.
wir treffen uns alle in queens und in yugals truck geht’s dann los nach gardiner, upstate new york. auch so eine 2 stunden fahrt. zugegeben, ich bin nervoes. aber silvana auch. bettina nicht. die hat das schon mal gedacht und spricht ununterbrochen davon.
endlich kommen wir an. das ganze ist eine grosse, grosse wiese. ein asphaltstreifen drinnen. ein alter bus (das schulungszentrum 😉 und ein zelt. ueberall rennen so coole, abgebruehte skydiver herum. der besitzer des ganzen ist so von der marke: total relaxt mit einem blick „ah, und wieder eine ladung halbnervoeser new yorker, die ihr tristes grossstadtleben mit einem adrenalinkick auffetten muessen!“
wir muessen auf ca. 10 seiten verzichtserklaerungen unterschreiben, dass wir im todes/verletzungsfall auch ja nicht klagen. „aber gestorben ist hier noch niemand!“ sagt er uns noch im gleichen atemzug, als er uns das prozedere erklaert.
dann gibt’s eine kleine einschulung durch danish (den namen schreibt man sicher anders). ein ungar, dessen englisch gerade ausreicht um uns die wesentlichen dinge zu erklaeren. rausspringen, einen bogen (arch) machen, auf diesen hoehenmeter schauen. bei 6000 fuss einen kleinen ball an der hose des tandempiloten suchen und den fallschirm ziehen. und dann halt mit dem schirm einmal so rum und einmal so rum. fuessen anziehen. landen. und das wars dann. aha. kann ja nicht so schlimm werden.
jetzt bin ich echt nervoes.
mein „instructor“ ist andre. ein richtiges trumm. lange haare, muskeln, schaut sehr wild aus. wenn er mir sagt, dass er bei den hells angels ist, glaub ich das auch. er ist aber total nett und erklaert mir nochmal alles. mittlerweile stecke ich in einem haufen gurte drinnen, hab eine leder kappe auf, plastikbrillen und so einen hoehenmesser am arm. waehrend dem warten vergeht die nervositaet.
wir besteigen alle das flugzeug. mit dabei ein videofilmer, weil yugal fuer sich auch eine dvd dazubestellt hat. wir fliegen so gute 10 minuten hinauf. auf eine hoehe von 14000 fuss. das sind glaub ich 4,5 kilometer. und dann steh ich schon bei der kante. manno. das ist aber schon hoch. unter mir ist die ganze welt zu sehen und ich soll einfach springen? naja, die entscheidung wird mir abgenommen, weil ich einfach „gesprungen werde“…. ja und wie ist das nun?
in den ersten sekunden seh ich abwechselnd himmel und erde und luft (weil sehr duenn) krieg ich vor lauter aufregung auch nicht. aber auf einmal geht’s. ich haenge wie ein kaenguruh-baby an andres bauch und schon geht’s dahin. freier fall. ja ist das cool! ist wie fliegen. yes! das dauert so ca. 1 minute. und als wir bei 6000 fuss sind (gottseidank schau ich auf den hoehenmeter) versuche ich diesen ball bei andres hose zu finden. ist irgendwie schon eigenartig in solch einer situation einen mann bei seiner hose zu befummeln und vor lauter aufregung finde ich diesen bloeden ball auch nicht. andre zieht die reissleine und es macht einen ordentlichen ruck. auf einmal ist es ganz ruhig (vorher war’s ziemlich laut) und da haengen wir schon gemuetlich im schirm. eine schrecksekunde gibt’s noch, als mich andre ein stueck runterlaesst (wahrscheinlich damit er besser sehen und steuern kann). ich hab ja gedacht, dass sich alle guerte loesen und ich ohne schirm weiter „fliege“…
dann krieg ich die griffe zum lenken in die haende und darf ein paar turns machen. wow! bei einem rechtsturn seh ich auf einmal meine fuesse nicht mehr, weil wir fast wieder horizontal sind. sehr aufregend.
es geht aber alles ziemlich schnell und schon sind wir unten. alle sind supergluecklich und high. adrenalin ist schon was tolles. wenn das ganze nicht so teuer waere (180 dollar!) wuerden wir das ja viel oefter machen. zu hause angekommen sind wir alle schon recht muede (die abenteurer!)…

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