i run this town!

sonntag war ein guter tag. noch voller freude vom geglückten kinowochenende hab ich mich doch tatsächlich früh morgens aufgerafft, um joggen zu gehen. ziel: einmal rund um das jackie-kennedy-reservoir. das wetter herrlich und die glückhormone explodierten schon, bevor ich überhaupt zu laufen begann.
und dann das unglaubliche: ich laufe die ganze runde ohne geh-unterbrechung. kein stehenbleiben nichts. einfach gemütlich durchlaufen. ok. ok. das hört sich ja jetzt super an. in wahrheit ist die ganze runde nur 2,5 kilometer lang, aber für mich ist das halt ein erfolg. wenn jetzt irgendeinem langstreckenläufer von euch ein müdes lächeln auskommt: im schwimmen nehme ich jede wette an….
zurück zum historischen lauferfolg. sonntag war ja auch der tag des nyc-marathons. das ist doch ein zeichen oder? ein zeichen weiter zu laufen. und in ein (ok, eher zwei) jahren laufe ich auch marathon. oh, cool! ich habs schon immer gewusst. paula, nimm dich in acht, ich komme!
noch immer voller glückshormone gehe ich dann nachher mit bettina marathon schauen. glücklicherweise laufen sie direkt bei meiner straße (97th und 5av) vorbei. die superstars ziehen mit einem irren tempo vorbei. unglaublich. oben an der upper east side kann man (im gegensatz zum zieleinlauf beim unteren teil des central parks) alles sehr gut sehen, weil recht wenige leute zuschauen. wir spazieren in entgegengesetzter laufrichtung nach east harlem hinauf. nebenbei erschrecken wir österreichische läufer, die es gar nicht fassen können, wenn sie mitten in harlem plötzlich von landsleuten lautstark angefeuert werden. an jeder ecke djs, percussion-formationen und bands. alles sehr gemütlich und nette leute.
wir gehen sogar bis in die südbronx hinauf (der marathon führt ja immer durch alle fünf boroughs). hier gibt es ein project (ghettoartiges wohnsilo) neben dem anderen. normalerweise sollte man hier nicht ohne weiteres herumlaufen, aber dank marathon war genügend polizei da.
auf etwas sehr eigenartiges hat mich bettina da aufmerksam gemacht. je ruhiger es ist, desto gefährlicher ist die gegend. und in der südbronx war es trotz marathon sehr ruhig. wie in einer geisterstadt. in europa ist es ja eher so, dass man sich in einer ruhigen gegend sehr wohl fühlt.

alles in allem ein sehr erfreulicher, interessanter bzw. lehrreicher sonntag. 1. diese eindeutige nachricht der laufgötter, ich soll weiterlaufen. 2. zig-tausende menschen durch die stadt laufen sehen, was für ein erlebnis. 3. east harlem und die bronx. die schlechten viertel der stadt. tut mal gut, etwas anderes zu sehen und darüber nachzudenken.

1 comment

  1. verena, wenn ich sportlich nicht in so desolater verfassung wäre würde ich dir vorschlagen wir trainieren zusammen auf den marathon…also, zumindest in gedanken zusammen…weil, als ich in berlin mitgefiebert habe beim marathon, da fand ich das so klasse, dass ich das unbedingt auch mal schaffen will…

    lg, katalin

Comments are closed.