es heißt früh aufstehen. 6.30 uhr. denn die thanksgiving-parade von macys fängt um 9 uhr an und um gute plätze zu haben, muss man früh dort sein. zumindest laut juliane, die mir am vorabend folgende nachricht auf der mailbox hinterlassen hat. „wir treffen uns um 7.30. für dich 7. weil du kommst immer zu spät.“ hmmm. da hat sie leider recht. über meine in nyc aufgekommenen probleme mit der pünktlichkeit schreibe ich ein anderes mal.
ok. also bis um 8 habe ich es dann mit dem crosstown-bus bis zur upper westside geschafft. juliane, shawn (ihr mann), heath (der freund der beiden) und ich stehen ganz gut bei der 72 st und central park west.
und da kommen sie schon dahergeschwebt. riesige aufgeblasene figuren, die je nach größe von 10-20 leuten mit seilen stabilisiert werden. dazu gibt es noch einige themenwagen mit kleinen bühnen, figuren und promis. leider mir unbekannte promis. wahrscheinlich so mittel-bekannte tv-schauspieler. da verliert man ja schnell mal den überblick.
die macys parade ist natürlich was ganz besonderes für familien. und amerikanische mütter und väter lieben es für ihre kinder kommentator zu spielen: „oh, look this is grover! – and here comes kermit! – oh, have you seen spongebob? – look at chicken little! – oh – ah – oho“
ich bin ja auch noch ein „kid at heart“, also war die parade für mich supertoll. aber was ist thanksgiving ohne turkey? ich hab die ganze runde (hannes und linda sind jetzt auch dazugestoßen) zu mir zum thanksgiving essen eingeladen. glücklicherweise kriegen wir noch einen turkey. ist ein riesending, obwohl wir wir nur den brustteil genommen haben (also ohne haxerl und flügerl).
nachdem ich die ganze combo im wohnzimmer mit bier und knabberzeug und diversen reparaturaufträgen (für die männer: glühbirne auswechseln, wlan reparieren,…) ruhiggestellt habe, kann ich mich aufs kochen konzentrieren. ich überlege eine weile, ob ich den guten turkey traditionell (also stuffed und wie ein brathendl) zubereiten soll, was lange dauern kann, oder doch lieber schnell: mit ricotta und spinat gefüllte bruststücke überbacken mit mozzarella. italien siegt. also gibt’s die schnellvariante. weiters am menü: karotten-ingwer-suppe (war etwas schwierig ohne pürierstab (ich muss mein eqipment vervollständigen)), dann eben der turkey mit jamie-gemüse (also zucchini, tomaten, karotten, paprika, stangensellerie, oliven, rote zwiebel in olivenöl und weißwein geschmort), mashed potatoes (ein herzlicher dank an juliane!) und als dessert früchtecrumble.
alles in allem dauert das kochen doch lange, aber die hungrige meute ist zufrieden. nachdem wir alle vom „ich kann mich nicht mehr bewegen“-stadium ins „es geht schon wieder besser“-stadium gelangt sind, beschließen wir noch fortzugehen. wir sind auf der gästeliste für einen club. muss man also ausnutzen.
endlich angekommen in der eiseskälte (ich wieder zu spät, aber damit wurde gerechnet): club ist zu. falsches datum. verzweifelte suche nach einem anderen club. schließlich resignation in einer rodeo-bar. nichts ist los. thankgiving ist anscheinend so wie heiliger abend bei uns. niemand geht weg.
so einsam und ruhig hab ich die stadt noch nicht gesehen. eigenartiges gefühl. die müdigkeit steigt und alle wollen nur mehr heim. aber das essen war gut!