nicht immer nur fortgehen. heute abend muss es kultur sein. juliane hat wieder einmal gratistickets für ein konzert ergattert. chambermusik irgendwo im lincoln center. hört sich doch gut an! ich mag klassische musik schon. la bohème hab ich ganz toll gefunden und ab und zu kommt auch irgendwas von mozart oder chopin im ipod ange-shufflet.
also gut. kammermusik. und die ganze runde ist dabei: juliane, shawn, silvana, linda, mainé (aus peru) und ich. das programmheft verwirrt uns schon etwas. die musik noch mehr. nervöse töne, undefinierbare geräusche. der bogen von den geigern sieht nach dem ersten stück aus wie der sänger von the cure. total zerfetzt (aber zum spielen geht er noch immer!). zu alledem ist das ganze noch schwermütig. hallo! muss denn zeitgenössische kunst immer total deprimierend sein? gibt es keine happy art mehr? die halbe truppe flüchtet: linda, silvana und ich. juliane und shawn sind tapfer und bleiben bis zum schluss.
nach einer starbucks-koffein-kur geht’s weiter zu linda (ja mama, unglaublich, aber ich trinke jetzt kaffee. aber nur von starbucks!). triple x schauen. gute, unterhaltsame action, ohne kunstanspruch. oh, genau was ich brauche! alle konzertopfer wieder vereint.
was musik betrifft, halte ich mich jetzt an u2 fest. habe gerade das neue album auf den ipod eingespielt. sehr gut – mein neuer subway-soundtrack! und es gibt momentan nichts tolleres, als mit der hetzenden menschenmenge durch die straßen zu laufen und dabei the edge zu hören, wie er es mit seiner gitarre vertigo-mässig richtig krachen lässt.
für alle nicht-u2-fans: man kann sie hassen, wie man will, aber sie sind verdammt gut!
also deine einstellung zu neuer klassischer musik ist zwar nachvollziehbar (auch ich hab nicht selten probleme damit, und ich hör viel den ganzen tag, remember the katzenquälers &c?), ABER: das, was du gerne in form von leichtfüßiger und lebensbejahender kammermusik konsumiert hättest, kriegt man sowoeso jeden tag an jeder straßenecke nachgeschmissen. ist das nicht das, was eh aus jedem x-beliebigen radio sumpert? zeitgenössische kunst schrägstrich musik ist nicht deprimierend, sie ist nur (meistens) schwer zugänglich. hier robbie und bono, dort olga neuwirth und co. ich sag: hab für beides ein ohr – drum hat der mensch zwei 😉
hugs, wo.
oh ja, an die katzenquäler kann ich mich noch erinnern. das konzert war so ähnlich. stimmt schon, happy kammermusik hätte ich mir nicht erwarten dürfen. aber die olga und die zeitgenössische kunst in ehren, das hätte der olga auch nicht gefallen 😉 wir waren nicht die einzigen, die da geflüchtet sind.
außerdem: des unterhaltsamen stils wegen schreibe ich im blog gerne etwas „blumiger“. nichts für ungut. liebe grüße an die zeitgenössische kunst und an den lieben wo! v.