samstag mittag. zwei upper east side girls freuen sich über frühlingshafte temperaturen und sonnenschein. was tun? ein spaziergang zur upper west side wäre einmal angesagt, denn das kenn ich bis jetzt noch nicht so gut. also los.
im central park sieht man schon überall die sockel für christos und jean-claudes „gates“, die nächste woche eröffnet werden. ein bisschen natur tut richtig gut. es ist warm (bin ohne jacke unterwegs) und die sonne scheint ganz wunderbar. es ist schon toll, nur einen block vom park entfernt zu wohnen.
bei central park west (die strasse läuft die ganze länge des central parks westlich entlang) paangekommen, bemerken wir gleich den großen unterschied zur east side. hier wirkt alles irgendwie europäisch. es fühlt sich ein wenig nach „email für dich“ an. häuser mit schönen treppenaufgängen, kleine alleen, fachwerksbauten. alles ist ein wenig ruhiger und relaxter, als an der upper east side. der teil der upper east side, in dem die superreichen wohnen und wo die häuser dementsprechend sind, ist ja relativ klein. und dort wohnt vor allem das „alte geld“. und carrie und charlotte.
die upper west side ist ist (so hab ich es zumindest gelesen) eher intellektueller, voller schöner restaurants, cafés und kleiner geschäfte. ich komme mir abwechselnd vor wie frankreich, italien oder england. europäisch eben.
bei der 110. strasse angekommen (hier hört der central park auf) gehen wir richtung morningside park. der schliesst fast unmittelbar an den central park an (etwas weiter westlich) ist aber viel kleiner und auch nicht so schön, weil er relativ abschüssig ist und schattig. links vorbei am park führt die morningside avenue auf eine anhöhe zur kathedrale st. john the devine. von dort oben haben wir auch einen traumhaften blick über harlem, das ich ja einfach toll finde.
es folgt ein kurzer abstecher zum campus der columbia universität. wunderschön. mich überkommt augenblicklich das gefühl, dass ich unbedingt noch einmal studieren will. bücher wälzen. in interessanten vorlesungen sitzen. auf den stufen vor dem bibliotheksgebäude sitzen und lesen. mehr wissen einfach. nun gut. schauen wir weiter.
nachdem wir zuvor herumgelaufen sind, gehen wir jetzt in die kathedrale (www.st.johndivine.org). schon groß und ehrfurchtseinflössend. für europäische standards aber wiederum klein. sie wirkt ein wenig wie die pariser notre-dame im kleinformat und schließlich ist die kathedrale auch nur wenig mehr als 100 jahre alt. ich bin ja ein großer kirchenfan. nicht weil ich so wahnsinnig religiös bin, eher weil ich von den gebäuden selbst beeindruckt bin (mein liebling ist da der dom in siena). drinnen ist es wunderbar still – da merkt man wiedermal wie sehr man das stete „rauschen“ der stadt schon verinnerlicht hat.
schräg gegenüber der kathedrale an der 111. straße und amsterdam avenue ist der hungarian pastry shop. reingard kennt den schon und auch mein artdirektor vas hat ihn mir schon empfohlen. draußen in der sonne kriegen wir leider keine plätze. drinnen wimmelt es nur so von studenten, die gerade lernen oder sich durch dicke bücher arbeiten. kunstgeschichte, politikwissenschaften, philosophie… das wissen kocht hier fast über 😉 die eigentliche überraschung sind aber die mehlspeisen. es gibt sacher- und dobostorten. strudel, plunderteiggebäck. wie daheim! ich gönne mir ein eclair. und das ist richtig gut.
gestärkt ziehen wir – mit einem kurzen abstecher zum hudson river – richtung east side. ich kaufe in einem bastelgeschäft noch schnell acrylfarben und malkarton. wenn ich schon nicht studieren kann, dann male ich wenigstens etwas!
ein echt schöner nachmittag und gute vorsätze, sich endlich wieder mehr von new york anzuschauen (vor allem die nicht so bekannten ecken), sind schon gefasst.